KioNet-Roadshow zum 2. Bayerischen Kinderkrebstag
- dietrichfaerber
- 18. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juli
Anlässlich des 2. Bayerischen Kinderkrebstags machte die KioNet-Roadshow im Juli 2025 an sechs bayerischen Universitätskliniken Halt. Die Stationen in Würzburg, Erlangen, Augsburg, Regensburg, München und Passau zeigten eindrucksvoll, wie stark die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Kinderonkologie in Bayern bereits gewachsen ist – und wie viel durch Vernetzung, gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Ziele erreicht werden kann.
Erlangen: Vernetzung sichtbar machen
Am Dienstag, den 15.07.2025, präsentierte das Team des Universitätsklinikums Erlangen das KioNet-Netzwerk in seiner ganzen Breite. KioNet steht für die Zusammenarbeit verschiedenster Fachbereiche: Ärzt:innen, Pflegekräfte, psychosoziale Dienste, Sport- und Ernährungsteams, pädagogische Teams, Elterninitiativen sowie Survivor-Gruppen ziehen gemeinsam an einem Strang. In Erlangen wurde deutlich, dass diese Zusammenarbeit nicht nur theoretisch gedacht, sondern bereits gelebte Praxis ist.
Elternvereine – Rückhalt für Familien, Stimme für die Kinder
Am Mittwoch, den 16.07.2025, richtete sich der Fokus der Roadshow in Regensburg auf die Elternvereine. Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein begrüßte die Gäste herzlich mit den Worten: „Liebe KioNet-Familie“ – und brachte damit die besondere Atmosphäre des Netzwerktreffens auf den Punkt.
Prof. Dr. Markus Metzler, Leiter der Abteilung für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie am Universitätsklinikum Erlangen und Sprecher von KioNet, betonte in seinem Beitrag, dass die Genesung krebskranker Kinder weit über medizinische Behandlung hinausgeht. „Es geht nur gemeinsam“, so Metzler – mit der Zusammenarbeit aller Berufsgruppen und dem Mut, neue Wege zu gehen. Gemeinsame Hospitationen, geplante Weiterbildungen und der intensive fachliche Austausch zeigen, wie aus Vernetzung konkreter Fortschritt wird.
Auch Prof. Dr. P.-G. Schlegel vom Universitätsklinikum Würzburg unterstrich die Dynamik des Netzwerks: „Man spürt den Spirit von KioNet – in kurzer Zeit ist sehr viel entstanden.“
Ein zentrales Anliegen war die politische Botschaft, die mehrfach formuliert wurde: Die Versorgung schwerkranker Kinder dürfe nicht hinter den Bedürfnissen Erwachsener zurückstehen. Mehr Ressourcen müssten für die jüngsten Patient:innen eingesetzt werden. Die politische Agenda müsse sich wieder stärker an der nächsten Generation orientieren.
Was Elternvereine leisten – und was sie brauchen
Im Mittelpunkt des Tages standen die Aufgaben und Herausforderungen der Elternvereine. Irmgard Scherübl, Vorsitzende des VKKK Ostbayern, betonte, dass es ihr Ziel sei, den Familien Sicherheit zu geben. „Wir sind alle vernetzt. Keine Klinik ist besser geeignet – weil alle Kliniken in einem gemeinsamen System arbeiten. Ärzte, Therapeuten, Pflege, Psychosozialteams: Alle tauschen sich aus.“
Die Elternvereine sind ein Rückgrat der Versorgung: Sie stellen Elternwohnungen, Spielzimmer und Therapieräume bereit, beteiligen sich an der Finanzierung von Stellen, Baumaßnahmen und Ausstattung, unterstützen Geschwisterkinder, begleiten trauernde Familien und engagieren sich massiv in der Nachsorge.
Klare Forderungen an die Politik
Trotz dieses breiten Engagements sind viele Angebote der Elternvereine auf Spenden angewiesen und oft nicht dauerhaft gesichert. Deshalb formulierten sie klare politische Forderungen: Dazu gehören die Übernahme von Fahrt- und Übernachtungskosten für betroffene Familien, eine bezahlte Freistellung der Eltern während der Therapiezeit ohne Gehaltseinbußen, die bessere Finanzierung von Beratungsstellen sowie ein höherer Personalschlüssel in Kliniken und Forschung. Außerdem wird das „Recht auf Vergessenwerden“ gefordert, damit eine Erkrankung im Kindesalter keine negativen Folgen für Versicherungen, Kredite oder Altersabsicherung hat.

Ein starkes Netzwerk – ein gemeinsames Ziel
Die Roadshow hat deutlich gemacht, wie viel durch Kooperation und Engagement möglich ist. KioNet bringt verschiedenste Berufsgruppen und Initiativen zusammen, um krebskranke Kinder und ihre Familien bestmöglich zu unterstützen – in allen Phasen der Erkrankung und darüber hinaus. Besonders die Elternvereine zeigen eindrucksvoll: Heilung braucht mehr als Medizin – sie braucht Menschen, Strukturen und ein starkes Miteinander.
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